Abt Daniel (weltlicher Name: Andris Irbits) wurde am 28. Juni 1976 in Riga (Lettland) geboren.
Seine Mutter - Raissa Nikolaewna Schindiapina (geborene Gol´tzowa von Steinbach) ist Wolgadeutsche, und wurde am 8. Juni 1953 in Omsk geboren. Im Alter von zwei Jahren siedelte sie zusammen mit ihren Eltern in die Lettische SSR nach Riga um. Nach dem Schul- und Universitätsabschluss heiratet Raissa Imant Ligonissowitsch Irbits und bringt ein Jahr später einen Sohn zur Welt, den die Eltern Andris nennen. In dieser Zeit arbeitet Raissa als Pressesprecherin des Baltischen Militärbezirks, während der Vater von Andris als Marine-Kapitän zur See fährt.
Mit drei Jahren zieht Andris mit seinen Eltern für eineinhalb Jahre nach Krakau (Polen), wo sein Vater zum Dienst in den Streitkräften hinbeordert wird. Als der Junge fünf Jahre alt ist, lassen sich seine Eltern scheiden. Von nun an wird er von seinem Stiefvater Jurij Petrowitsch Schindiapin erzogen.
Den Weg in die Kirche fand Andris mit zehn Jahren. Zu dieser Zeit befanden sich seine Eltern auf einer Dienstreise in Moskau, als Andris bei seiner Großmutter in der Kugju Strasse in der Nähe der Zadvinskaia-Dreifaltigkeits-Kirche wohnte. An einem warmen Sommertag streifte er mit befreundeten Jungen durch das Eisenbahn-Depot von Torniakalns (ein Kindertraum von Andris war es, Zugbegleiter zu werden; lange Reisen, neue Bekanntschaften und die Kommunikation mit den Reisenden sowie der Kohlegeruch vom Heizen der Waggons übten eine romantische Anziehungskraft auf ihn aus). Dort sahen sie die Kuppeln einer Kirche und beschlossen, aus reiner Neugierde einmal hinein zu schauen. Drinnen in der Kirche, so erinnert sich Vater Daniel, empfand er etwas ganz Außerordentliches, Unbeschreibliches. Die Gnade, die einzigartige Stille, welche die Kirche ausstrahlte hatte das Herz des Jungen ergriffen. Von da an kam er nun jeden Sonntag zur Kirche, ließ sich in die Sonntagsschule einschreiben und wurde nach einiger Zeit als Ministrant zum Altardienst berufen. Dies war im Jahre 1986.
Am 3. Juni 1992 empfing Andris vom damaligen Vorsteher der Dreifaltigkeits-Kirche in Riga, dem Archimandriten Kyrill (Borodin) die Vorstufe der Mönchsweihe mit dem Namen Vassilisk.
An Foto: Archimandrit Kyrill (Borodin).
Im Juli desselben Jahres wurde der Jung-Mönch Vassilisk in das Höhlenkloster von Pskow entsandt, um dort seinen Gehorsam zu leisten. Ende August kehrte Vassilisk jedoch wieder nach Riga zurück, da er, 16-jährig, noch die Schule besuchte.
Im Jahre 1994 wurde Jung-Mönch Vassilisk auf die Fürsprache des Vorstehers der Kathedrale Abt Amwrossij (Sawtchenko) vom Erzbischof von Riga und ganz Lettland Alexandr (Kudriaschow) mit dem Recht zum Tragen des Orarion ausgezeichnet. Bis 1995 lebte Vassilisk in Riga und leistete seinen Gehorsam als oberster Ministrant in der dortigen Kathedralkirche zu Ehren der Geburt Christi.
Schließlich ziehen seine Eltern im Juni 1995 als deutschstämmige Spätaussiedler nach Deutschland. In Deutschland angekommen, erhält Vassilisk den Segen zum Dienst als Ministrant in der Christi-Auferstehungs-Kathedrale zu Berlin.Mit dem Segen des Erzbischofs von Berlin und Deutschland Feofan (Galinskij) wird Vassilisk persönlicher Sekretär Seiner Eminenz.
Im Jahre 1997 weiht Erzbischof Feofan den Jung-Mönch Vassilisk zum Diakon und nimmt ihm einige Zeit darauf das Mönchsgelübde ab, wobei der neugeweihte Möchsdiakon den Namen Daniil erhält (zu Ehren des hl. Propheten Daniel). Im Jahre 1998 wird Mönchsdiakon Daniil zum Mönchspriester geweiht.Vater Daniil absolviert im Jahre 2000 das Priesterseminar in Kiew. Im selben Jahr erhält er die Jubiläumsmedaille der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats. Zum Osterfest des Jahres 2006 wird er auf Erlass des Patriarchen von Moskau und ganz Russland Aleksij II in den Stand eines Abtes erhoben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt studiert Abt Daniel extern an der Geistlichen Akademie in Kiew, dient als dritter Priester in der Berliner Kathedralkirche und bekleidet nebenbei das Amt des erzbischöflichen Sekretärs. Darüber hinaus wird ihm die Aufgabe zuteil, als Referent für Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Beziehungen zu den politischen Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland die Diözese zu repräsentieren.
Und schließlich schreibt Vater Daniil noch Gedichte. Seine Werke sind nicht nur in einschlägigen literarischen Druckerzeugnissen Deutschlands, sondern auch in der lettischen Presse publiziert worden.
- ab 14.07.2006, mitglied des Integrations Arbeisgruppe bei Bundeskanzleramt,
- ab 25.09.2007 - Prior des St.Georg Kloster in Götschendorf (Brandenburg).
Übersetzung : Erzpriester Mihail Rahr.